Baby Zahnpflege: Wie Sie die ersten Zähne richtig putzen

Mundhygiene, das richtige Zahnputzzeug und regelmäßige Zahnarztbesuche sind wichtige Details für gesunde Zähne. Schon mit dem ersten Zahn beginnt die tägliche Pflege im Mundbereich. Wir verraten Ihnen einfache Tipps und Tricks, damit die Baby Zahnpflege von Anfang an gelingt.

Baby Zahnpflege

Zahnpflege: Mama putzt mit Baby gemeinsam Zähne / Bild ©iStockphoto.com/ evgenyatamanenko

So unterstützen Sie die Zahnentwicklung

Um die Entwicklung der ersten Zähne optimal zu unterstützen, können Sie Ihrem Kind Fluoridtabletten geben (fragen Sie hierzu Ihren Kinderarzt). Ab dem ersten Zahn, der zwischen dem 6. – 10. Monat durchbricht, ist eine tägliche Zahnpflege empfehlenswert. Mindestens einmal am Tag, am besten Abends, sollten die ersten Zähne mit einer Kinderzahnbürste und Fluoridkinderzahnpasta gereinigt werden.

Tipp: Zahnungsbeschwerden lassen sich mit einer sanften Fingerling – Massage oder einem Beißring lindern.

Zähne putzen ab wann?

Der Bundesverband der Kinderzahnärzte empfiehlt: „Spätestens sobald der erste Zahn durchgebrochen ist, sollten Sie mit dem Zähneputzen beginnen“. Kinder haben einen sehr weichen Zahnschmelz, der erst bis zum dritten Lebensjahr voll ausgebildet ist. Der Zahnschmelz schützt die Zähne vor Bakterien und Karies. Viele Eltern meinen, da die Milchzähne irgendwann ausfallen, ist eine gründliche Pflege überflüssig. Doch das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Milchzähne fallen tatsächlich ab etwa 5 Jahren aus und dienen solange als Platzhalter für die bleibenden Zähne. Sind die Milchzähne bereits mit Karies befallen, breitet sich der Karies natürlich auch auf die bleibenden Zähne rasend schnell aus. Eine richtige Mundhygiene und saubere Milchzähne sind die Grundlage für gesunde, weiße Zähne.

Die richtige Zahnpflege

Für die richtige Reinigung der ersten Zähne sind eine gute Kinderzahnbürste und Kinderzahnpasta Pflicht. Spezielle Kinderzahnbürsten haben einen kleinen, weichen Bürstenkopf mit abgerundeten Borsten und einen kurzen, dicken Griff, der nicht aus der Hand rutscht und die Zahnpflege somit erleichtert. Ein hauchdünner Film Fluorid-Kinderzahncreme genügt für eine sanfte Pflege der ersten Zähnchen. Einmal am Tag sollten die Zähne gründlich geputzt werden. Ab dem 2. Lebensjahr empfehlen die Experten die Zähne zweimal täglich mit einer erbsengroßen Menge Zahnpasta zu putzen.

Sollen Eltern die Zähne „nachputzen“?

Bis ins Schulalter müssen die Eltern die Zähne Ihrer Kinder „nachputzen“. Bei Kleinkindern ist das oft kein Thema: die Eltern sind beim Zähne putzen dabei. Erst putzt die Mama oder Papa und dann das Kind selbst – oder umgekehrt. Achten sie darauf, die Zähne von allen Seiten gründlich zu reinigen. Doch wenn die Kinder größer werden, hören die Eltern oft: das kann ich alleine! Bitte lassen Sie Ihrem Kind Zeit, seine Zähne selbst zu putzen und üben Sie schrittweise mit ihm zusammen das richtige Zähne putzen:

  1. Phase: Kauflächen hin- und her schrubben
  2. Phase: Außenseite mit kreisenden Bewegungen reinigen – Sonnen malen
  3. Phase: Innenseiten sauber fegen

Spielen Sie Polizei und kontrollieren Sie den Mund Ihres Kindes mit der Zahnbürste. Sehen Sie nach, ob sich noch Karies oder Baktus am hinteren Backenzahn versteckt haben. Denn Kinder vernachlässigen oft die hinteren Backenzähne, weil die tiefen Rillen nur schwer mit der Zahnbürste zu erreichen sind. Erst wenn die Kinder flüssig schreiben können, beherrschen sie eine ausreichende Feinmorotik um alle Zähne rundherum gründlich zu reinigen. Erst dann müssen die Eltern nicht mehr nachputzen.

Keine Lust auf Zähne putzen

Leider haben einige Kinder keine Lust auf Zähne putzen, Tränen und Geschrei sind die Folge. Es ist ein regelrechter Kampf zwischen Eltern und Kind, wenn es ans Zähne putzen geht. Doch bleiben Sie ruhig. Überlegen Sie, woran das liegen könnte. Es gibt viele Gründe, warum Ihr Kind beim Zähneputzen weint und Theater macht.

3 einfache Tipps für eine entspannte Zahnpflege:

  1. Ab dem ersten Zahn mit Ruhe und Geduld das tägliche Zähneputzen einüben
  2. Achten Sie darauf, dass es nicht zu spät und Ihr Kind schon zu müde ist
  3. Rituale geben Kindern Sicherheit – es sollte jeden Abend der gleiche Ablauf stattfinden:
    – Schlafanzug anziehen
    – Zähne putzen – erst putzt Mama oder Papa – dann darf das Kind
    – Waschen – kämmen – eincremen
    – ab ins Bett für die Gute-Nacht Geschichte

Ünterstützen Sie das Zähneputzen mit einem Reim oder dem Zahnputzsong:

„Hin und her, hin und her, Zähneputzen ist nicht schwer“ (dabei die Zahnflächen reinigen, mehrmals wiederholen für links/rechts – oben /unten)
„Rundherum, rundherum, Zähne putzen ist nicht dumm“ (dabei Außenseiten reinigen,mehrmals wiederholen für links/rechts – oben /unten)

„Schwubdiwupps, Schwubdiwupps, gib den Krümel einen Schubbs“ (dabei die Innenseiten ausfegen, mehrmals wiederholen für links/rechts – oben /unten). Erklären Sie Ihrem Kind die Zahnpflege und beantworten Sie in Ruhe alle Fragen. Je nach Alter des Kindes gibt es schöne Kinderbücher zum Thema Zähne putzen

Der erste Zahnarztbesuch


Im Alter von zwei Jahren sind die ersten Zähne des Milchgebisses (20 Zähne) vollständig durchgebrochen. Spätestens jetzt sollten die Kinder ihren Zahnarzt kennen lernen. Sie können Ihr Kind Zuhause spielerisch auf den ersten Zahnarztbesuch vorbereiten. Legen Sie sich hin und lassen Ihr Kind mit der Taschenlampe die Zähne beleuchten. Dann umgekehrt. Auch in verschiedenen  Bilderbücher werden nette Geschichten über den ersten Zahnarztbesuch erzählt.

Auch wenn Sie selbst Angst vor dem Zahnarzt haben, muss sich das nicht auf Ihre Kinder übertragen. Bleiben Sie entspannt und erklären Sie Ihrem Kind, dass es bei den ersten Zahnarztbesuchen auf Ihrem Schoß sitzen darf und dass der Zahnarzt die Zähne „zählt“ und von allen Seiten beleuchtet. Bei älteren Geschwistern können Sie die jüngeren Kinder zur Kontrolle mit in die Praxis nehmen. So können sich die Kleinen mit den fremden Gerüchen und den neuen Eindrücken vertraut machen.

Die richtige Ernährung

Richtigen Ernährung spielt beim Thema Zahngesundheit eine große Rolle. Verzichten Sie schon bei Babys auf Saft und zuckerhaltige Getränke in der Nuckelflasche. Denn über den ganzen Tag verteilt, umspült Zuckerhaltiges Zähne und Zahnfleisch und greift den Zahnschmelz irreparabel an. Geben Sie Ihrem Kind stattdessen Wasser und ungesüßten Tee. Natürlich muss Ihr Kind nicht komplett auf Saft verzichten, etwa während den Mahlzeiten sind verdünnte Fruchtsäfte oder anderes erlaubt. Doch in der Trinkflasche für unterwegs gehört nur Zuckerfreies.

 

 

 

Über den Autor von Baby Zahnpflege: Wie Sie die ersten Zähne richtig putzen

Sabrina Wiesinger

über sich: Ich bin Mutter von drei Kindern und berichte über meine Erfahrungen im Familienalltag. Ich gehe gern ins Schwimmbad und raus an die frische Luft. Zuhause malen, basteln, kochen und backen wir oft gemeinsam.

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