Kinder hüten, Großeltern pflegen, Haushalt führen: Gefahr Eltern-Burnout

Eltern-Burnout

Immer mehr Mütter leiden unter der Fülle an Aufgaben. Kindererziehung, Haushaltsführung, Beruf und Pflege der Großeltern nimmt sie stark in Anspruch. Die physischen und psychischen Grenzen sind schnell erreicht. Hinzu kommt, dass die Familie die Arbeit nicht angemessen honoriert. Die Leistungsgrenze vieler Frauen ist durch diese Belastungen schnell erreicht, ohne dass sie sich dies eingestehen wollen. Antriebslosigkeit, Kraftlosigkeit und Gereiztheit kehren schleichend ein und die Betroffene erkranken daran. Vor ein paar Jahren galt das Burnout-Syndrom noch als Managerkrankheit. Heutzutage schlagen Ärzte, Psychologen und Experten Alarm, weil immer mehr Frauen unter dieser Krankheit leiden. Wie Mütter sich schützen?

Um darauf eine Antwort zu finden, führt der Betroffene sich vor Augen, dass es nicht einen einzigen Grund für die Überforderung gibt. Vielmehr ist der „Ausbruch“ eines Burnouts damit verbunden, dass viele stressgenerierende Faktoren über längere Zeit anhalten. Diese Faktoren liegen bei Frauen in erster Linie innerhalb des Familienkreises: Das Hüten der Kinder, die Pflege der Großeltern und die Führung des Haushalts sind die drei häufigsten stressproduzierenden Aktionen, derer sich eine Mutter Frau annimmt. Das oberste Ziel bei der Prävention oder der Behandlung eines Burnout-Syndroms ist die Reduzierung von Stress in allen Lebensbereichen.

Stress beim Kinder Hüten

Kinder hüten ist anstrengend. Es scheint zunächst nicht einfach, diesen Stress zu reduzieren. Ohne fremde Hilfe ist das meist nicht möglich, schließlich muss sich jemand um die Kinder kümmern. Die Lösung ist die fremde Hilfe: Kindergärten oder Kinderkrippen sind Einrichtungen, die der Mutter eine ganze Menge Arbeit abnehmen und ihr viel Zeit und Nerven sparen. Selbstverständlich kostet das im Gegenzug etwas Geld – angesichts der Tatsache, dass die Vorteile diesen Punkt deutlich überwiegen, sollte dies das kleinere Übel sein. Wenn es ein Problem ist, müssen andere Wege gesucht werden: Entweder wird soziale Unterstützung von Amtswegen her beantragt oder die Mutter fragt nahe Verwandte oder die Freundin, ob diese die Kinder das ein oder andere Mal zu sich nehmen.

Die Pflege der Großeltern wird zur Belastung

Pflege Großeltern

Besonders hart trifft es jene Eltern, die neben der Versorgung der Kinder einen Pflegefall in der Familie haben. Solange keine Geldprobleme bestehen, ist die Hilfestellung hier beispielsweise ein Pflegeheim. Dies muss nicht gleich stationär sein. Meistens möchten die Großeltern dies nicht. Auch bei einer ambulanter Pflege ist eine rund um die Uhr Betreuung möglich. Derartige Unterstützung hat den Vorteil, dass die Pflegekraft wenigstens teilweise weitere Arbeiten der Mutter übernehmen kann. Der Umfang sollte allerdings vertraglich geregelt sein.

Haushaltsführung als Stressquelle

Nicht selten ist die Arbeitsverteilung im Haushalt eine der Hauptursachen für Zwiespalt und Missmut. Oft verlagert sich dieses Ungleichgewicht so weit, dass Frauen mehr Arbeit übernehmen und sich ungerecht behandelt fühlen. Dies führt zu Stress und Erregung in der Beziehung mit dem Partner. Besonders, wenn der Mann ihre Arbeit nicht ausreichend respektiert und gewertet. Um den Missstand zu beseitigen hilft eine einfache Regelung: Die Ehepartner teilen sich die Haushaltsarbeit. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sich die beiden Parteien zusammensetzen und einen Plan ausarbeiten. Nicht dass dieser schriftlich fest und strikt eingehalten werden muss, es sollte aber mindestens eine mündliche Vereinbarung das Ziel sein.

Ferner ist auch die Möglichkeit zugegen, eine Haushaltshilfe einzustellen. In einigen Fällen übernimmt sogar die Krankenkasse die Kosten. Nachzulesen sind die Details im § 38 Haushaltshilfe im Sozialgesetzbuch – Fünftes Buch – Gesetzliche Krankenversicherung.

Zudem gibt es noch weitere Haushaltshilfen technischer Natur. Was vor kurzem noch als Science Fiction galt, erleichtert heute vielen Eltern das Leben: Haushaltsroboter, die spezifische Arbeiten wie Saugen, Putzen und Rasen mähen verrichten, gibt es bereits.

Hilfe beanspruchen ist wichtig

Die betroffene Mutter sollte die Änderungen im richtigen Rahmen betrachten: Die Einstellung einer Haushaltshilfe bedeutet nicht, dass sie nicht fähig ist, den Haushalt alleine zu meistern. Ebenso ist eine Mutter, die ihre Großmutter und Kinder nicht komplett alleine pflegen kann keine schlechte Mutter – im Gegenteil. Ein Burnout-Syndrom wirkt sich immer auf die Mitmenschen aus. Es ist besser, rechtzeitig Arbeit abzugeben und die Stressbelastung zu reduzieren, als ein Burnout zu riskieren.

5 einfache Anti-Stress-Tipps für den Alltag

  • Entspannungsübungen und Mediation fördern die Selbstwahrnehmung und erhöhen das Selbstbewusstsein. Die Betroffenen beginnen sich selbst zu fühlen und wieder zu schätzen.
  • Atemübungen sind leicht zu erlernen und helfen, auch in alltäglichen Situationen zur Ruhe zu kommen.
  • Ein gesunder Schlaf gibt dem Körper neue Kraft und Energie – falls in dieser Hinsicht Probleme bestehen, hilft absolute Dunkelheit im Zimmer, die richtige Matratze und ausreichend Zeit voller Ruhe für einen angenehmen Schlaf.
  • Für Entspannung beispielsweise vor dem Schlaf sorgt ein gutes Buch oder die persönliche Lieblingsmusik.
  • Ebenso wichtig wie die Ruhe für sich selbst sind soziale Kontakte. Das kann ein regelmäßiges Treffen beim Italiener oder ein Besuch beim Kino sein.

Ausgleich schaffen durch gesunde Ernährung und Sport

Bei der Stressbewältigung spielt eine gesunde Ernährung – wie bei so vielem – eine signifikante Rolle: Ausgewogen, vitaminreich und nährstoffreich sollte das Essen sein. Gräfin Angelika Wolffskeel hat das schön in ihrem Buch zusammengefasst: Deine Nahrung sei Dein Heilmittel. Im besten Fall erhöhen sich durch die bessere Ernährungsweise die Glücksgefühle: Eine Gewichtsreduktion, eine Entschlackung und die Verbesserung des Nährstoffhaushalts gehen nicht spurlos an einem vorüber.

Sportarten wie Walking, Fitnesskurse oder Jogging fördern ebenfalls das eigene Bewusstsein und das Bewusstsein zur Natur (insofern der Sport draußen ausgeübt wird). Sie sind einfach zu erlernen und können perfekt mit dem positiven Faktor der sozialen Kontakte vereint werden: Es geht an dieser Stelle nichts über eine Laufstrecke, die regelmäßig mit der besten Freundin oder der Nachbarin absolviert wird. Für den Anti-Stress-Sport Zuhause ist das Minitrampolin ideal. Das Hüpfen auf der Sprungmatte soll Stresshormone reduzieren. Die richtigen Übungen gibt es auf DVD.

Ausführlichere Ratgeber verweisen auf weitere Lösungen und erläutern die Gründe des Burnouts genauer. Spezielle Lektüren die sich an Mütter richten sind:

– Burn-out: Wenn Frauen über ihre Grenzen gehen; von Sabine Fabach
– Generation Burn Out: Mutter-Vater-Kind Kuren sinnvoll nutzen; von Annina Dessauer, Mirko Koch
– „Ich bin eine gute Mutter!“: Warum es Ihrem Kind besser geht, wenn Sie nicht immer perfekt sind, von Corinna Knauff

Über den Autor von Kinder hüten, Großeltern pflegen, Haushalt führen: Gefahr Eltern-Burnout

Susanne Schwarz

Ich habe 4 Kinder großgezogen und es ist mir wichtig, meine Erfahrungen und Tipps an "junge Eltern" weiterzugeben. Ich habe im Laufe der akuten Erziehungsphasen sehr viel dazu gelernt. Heute sind meine Kinder schon erwachsen bzw. im Teenie-Alter, aber wir haben ein tolles Verhältnis. Ich bin sportlich sehr aktiv und unternehme viel mit der Familie.

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