Ernährung in der Stillzeit: Antworten auf wichtige Fragen

Ernährung in der Stillzeit

In diesem Ratgeber geht es um eines der wichtigsten Themen nach der Schwangerschaft: Welche Ernährung ist während der Stillzeit zu empfehlen? Wir geben Antworten auf typische Fragen und erklären, welche Lebensmittel Sie meiden sollten und welche besonders fördernd für die Milchproduktion sind. Natürlich beschäftigen wir uns auch damit, ob und welches Gemüse junge Mütter in der Stillzeit vertragen und welche Verbote für Stillende gelten.

Beginnen wir gleich mit dem Wichtigsten: Sie müssen während der Stillzeit keine spezielle Ernährung einhalten. Allerdings ist es ratsam, sich abwechslungsreich und gesund zu ernähren. Dabei gibt es ein paar Lebensmittel, deren Konsum mit Nachteilen verbunden ist. Somit kommen wir schon zur ersten Frage:

Welche Lebensmittel sollen Stillmamas meiden?

Oft sind Bohnen, Linsen oder Erbsen mit unangenehmen Blähungen verbunden. Wenn Sie auf Hülsenfrüchte besonders empfindlich reagieren, verzichten Sie darauf. Das gilt natürlich für alle Lebensmittel, die Ihnen nicht bekommen. Auch wenn Sie sonst kohlensäurehaltige Getränke gut vertragen, kann es in der Stillzeit Magengrummeln verursachen. Dann lieber auf stilles Wasser, Stilltee oder Saftschorlen umsteigen.

Asiatisches Essen sollten Sie auch mit Vorsicht genießen, denn starke Schärfe kann zu Bauchweh führen. Zudem ist meist Fisch enthalten.

Während Fisch in der Stillzeit hingegen grundsätzlich empfehlenswert ist, sollten Sie bei manchen Fischen genau hinschauen. So ist Aal, Hecht, Barsch, Steinbeißer oder Thunfisch oftmals mit Schwermetallen belastet. Davor warnte das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) schon vor vielen Jahren. Wenn Sie also Fisch konsumieren – und das sollten Sie – dann verzichten Sie möglichst auf die oben genannten Sorten und greifen auf ein hochwertiges Produkt einer Aquakultur zurück.

Weitere problematische Lebensmittel können Zitrusfrüchte wie Ananas sein. Wenn diese im Übermaß konsumiert werden, können manche Babys auf die Fruchtsäure mit einem wunden Po reagieren. Ebenfalls empfindlich reagieren manche Babys auf große Mengen an (Kuh)Milchprodukten wie beispielsweise ein Übermaß an Rohmilchkäse. Eventuelle Unverträglichkeiten führen dann zu Durchfall oder Koliken. Ein guter Ersatz ist Ziegenmilch bzw. Ziegenmilchpulver – auch direkt für das Baby.

Selbstverständlich sind auch die Lebensmittel zu meiden, auf die Sie oder das Baby mit Allergien reagieren. Etwas abseits der Lebensmittel sollten Sie natürlich auch auf die Einnahme von Medikamenten verzichten. Passen Sie stattdessen die Ernährung in der Stillzeit entsprechend an. Eine immunstarke Ernährung beim Stillen sieht zum Beispiel auch den Konsum von Honig vor. Besonders den bekannten Manuka Honig können wir empfehlen.

Welche Verbote gelten in der Stillzeit?

Ein richtiges Verbot gibt es für die gerade genannten Lebensmittel nicht. Grundsätzlich ist jedes Lebensmittel konsumierbar. Alkohol und Kaffee sind auch nicht verboten, trotzdem sollten Sie diese Produkte in der Stillzeit meiden.

Das Nikotin in der Zigarette ist pures Gift für die stillende Mutter sowie das Baby. Dasselbe gilt für Alkohol, wenngleich es auf Dauer weniger schädlich ist. Wenn Sie nicht auf ein Gläschen Sekt zum Anstoßen oder ein halbes Glas Wein verzichten wollen, so konsumieren Sie dies nach dem Stillen. Andernfalls sollten Sie die Muttermilch abpumpen. Dasselbe gilt für das Koffein im Kaffee, welches Kinder unruhig macht.

Keine Panik: Nach der Schwangerschaft und dem Abstillen dürfen Sie wieder zu Kaffee, Alkohol und Co greifen, ohne auf den Zeitpunkt der Einnahme oder penibel auf die Menge zu achten.

Welches Gemüse ist gut verträglich?

Während Hülsenfrüchte nicht gut verträglich sind, sind folgende Gemüsesorten bekömmlicher:

  • Fenchel
  • Spinat
  • Brokkoli
  • Sellerie
  • Karotte
  • Blumenkohl (milchfördernd, aber eventuell blähend)

Dieses Gemüse wird meist gut aufgenommen. Dasselbe gilt für folgende Obstsorten:

  • Banane
  • Traube
  • Mango
  • Aprikose
  • Apfel
  • Birne
  • Erdbeeren (eigentlich eine Nuss)

Wie Sie all diese Früchte und deren Vitamine clever in einem kombinieren können? Natürlich durch ein reichhaltiges Müsli zum Frühstück! Wir haben für Sie im Rahmen der Ernährung ein gutes Beispiel herausgesucht: Dieser Ernährungskalender zeigt, wie die Ernährung während des Stillens aussehen könnte. Natürlich können Sie auch auf ein passendes Buch zurückgreifen – hier gibt es sehr viel Auswahl rund um Schwangerschaft und Stillzeit.

Welche Lebensmittel sind milchfördernd?

Grundsätzlich ist ein ausreichend hoher Flüssigkeitskonsum milchfördernd. Denn diesen Fehler machen die meisten in der Stillzeit: Zu wenig trinken. Dabei sollte Stillende mit Milchproblemen auf reines Wasser verzichten, da sie bei übermäßigem Konsum den Flüssigkeitshaushalt und damit den Salzgehalt durcheinanderbringen. Greifen Sie stattdessen auf Getränke zurück, die ausreichend mit diversen Stoffen angereichert sind:

Malzbier wird zur Milchproduktion beispielsweise empfohlen. Dasselbe gilt für Kamillentee oder Stilltee. Letzterer hilft oft auch bei dem ein oder anderem Stillproblem – ebenso wie Stillkissen, die in diesem Zusammenhang erwähnt werden sollten. Sie machen das Stillen für Sie und das Baby bequemer.

Zusätzlich empfiehlt es sich, ausreichend zu essen. Hier wird zum Beispiel Schokolade oft als milchförderndes Lebensmittel genannt. Beim Essen tun sich viele Mütter jedoch schwer, aus Angst, unkontrolliert zuzunehmen. Der passende Zeitpunkt für unsere letzte Frage:

Dürfen stillende Mütter eine Diät machen?

Beginnen wir mit der guten Nachricht: Ja, stillende Mütter dürfen während der Stillzeit gezielt abnehmen und auch eine Diät machen. Beim Abnehmen nach der Schwangerschaft gilt es jedoch, einige Dinge zu beachten. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie nicht mehr als 500 kcal unter Ihrem täglichen Bedarf liegen, haben Sie in der Regel nichts zu befürchten. Andernfalls geht die Milchproduktion zurück und es reichern sich Schadstoffe im Fettgewebe an, die dann in die Muttermilch übergehen. Pauschal wird eine Grenze von 1500 kcal pro Tag empfohlen, die nicht unterschritten werden sollte. Wenn Sie vorhaben, abzunehmen, machen Sie sich am besten einen Ernährungsplan und sprechen Sie dieses Vorhaben mit Ihrer Hebamme und Ihren Arzt ab.

 

Über den Autor von Ernährung in der Stillzeit: Antworten auf wichtige Fragen

Susanne Schwarz

Ich habe 4 Kinder großgezogen und es ist mir wichtig, meine Erfahrungen und Tipps an "junge Eltern" weiterzugeben. Ich habe im Laufe der akuten Erziehungsphasen sehr viel dazu gelernt. Heute sind meine Kinder schon erwachsen bzw. im Teenie-Alter, aber wir haben ein tolles Verhältnis. Ich bin sportlich sehr aktiv und unternehme viel mit der Familie.

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